Veröffentlicht am: 01.07.2023

Steilpass-Talk – Juli 2023

dieses Mal mit: Uwe Günther


Was händ sie mit em FCH z‘tue

  • Langjähriger Junioren und Juniorinnen Trainer, zuletzt Frauen ZSU 4
  • Lieblingsclub in der Schweiz: FC Herrliberg, der einzige Club mit den Farben schwarz/gelb, den ich sympathisch finde.
  • Lieblingsclub im Ausland: Mia san Mia, FC Bayern München

Yvonne und Fritz, an wen möchtest Ihr den Ball weiterkicken für das Juli-Interview? Und warum?

Sehr gerne möchten wir Uwe Günther anspielen. Ein geduldiger Trainer, der jetzt eine Jasskarriere im Schlattgut anstrebt.

Deine Reaktion auf das Zuspiel von Yvonne und Fritz?

Hoch erfreut! Wie wenn man sich beim Jassen mit 6 sicheren Stichen einen Match wünscht und der Partner die 3 weiteren dazu beiträgt. Das sind die neuen Freuden nach meiner langen Trainerkarriere.

Und wie erfolgreich ist dieses erwähnte Streben Deine Jasskarriere betreffend?

Im Moment kann ich mich nicht beklagen. Dass es den FCH-Jass-Abend auf dem Schlattgut gibt, begeistert mich. Die perfekte Location für einen solchen Event. Solche Abende mit vielen Emotionen sind unbezahlbar. Im Molotov, jeder gegen jeden, lernt man die Teamplayer von einer ganz anderen Seite kennen. Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt, Schadenfreude und Schreikrämpfe, alles dabei. Aber vor allem ist es immer ein lustiger, geselliger Abend, den ich nicht mehr missen möchte.

Bemerkung der Redaktion und für unsere Leser zum Verständnis: Jeden ersten Mittwoch im Monat versammelt sich eine Gruppe Männer (kein elitärer Männerclub, Yvonne hat uns auch schon die Ehre gegeben) zum Molotov-Jass.

Uwe, diese Gruppe setzt sich ja ausschliesslich aus FCH-Leuten zusammen und besteht aus allen Altersgruppen. Würdest mir beistimmen, wenn ich sage, dass dies genau die grosse Stärke des FCH ist, dieser Zusammenhalt über die Generationen hinweg?

Genau so ist es. Und dies nicht nur auf dem Schlattgut. Jederzeit kann ich auf den Langacker gehen und treffe jemanden aus der FCH Familie zum Plaudern und Fachsimpeln. Da spielt es keine Rolle ob Junior, Aktiv, Senior, Trainer oder Funktionär in irgendeiner Form. So entsteht die gelebte «Fründschaft für s’Läbe».

Wie war Deine Fussballer-Laufbahn? Aktiv und als Trainer?

Ich habe schon einiges erlebt. Abstiegs- und Aufstiegsfeiern als Spieler. Cupsieger als Firmenfussball-Trainer. Dies alles bevor ich nach Herrliberg gekommen bin. In Herrliberg habe ich dank der Familie Stutz ziemlich schnell den Weg auf den Langacker gefunden. Mein Körper zeigte jedoch, dass ich den Aktivfussball besser sein lassen soll. So habe ich mich voller Freude als Juniorentrainer engagiert und später dann zu den Juniorinnen gewechselt. Den Abschluss meiner Trainerkarriere im letzten Jahr habe ich mit dem Frauenteam ZSU4 gehabt.

Die abgelaufene Saison war doch sehr erfolgreich. Die Aktiv-Teams konnten sich halten, ZSU hat den Aufstieg in die 1. Liga geschafft, die Ü40 den Aufstieg in die Meisterklasse. Kommt da nicht das Kribbeln, wieder ein Trainer-Amt zu übernehmen?

Es kribbelt immer, wenn ich auf dem Langacker bin, aber ich sehe auch, dass der FCH so viele engagierte Mitglieder hat, welche sich in den verschiedenen Bereichen einbringen. Einige meiner Junioren haben nebst dem Aktivfussball auch den Weg ins Trainerbusiness mit Bravour geschafft. Gerne helfe ich aus als grauer Influencer. Vollamtlich wird es jedoch nicht wieder werden.

Was waren deine Highlights als FCH Trainer von den verschiedenen Teams?

Da gibt es so viele unzählige Erinnerungen. Die negativen sind längst vergessen.
Erwähnenswert z.B. als wir mit Daniel Schuhmacher und Henrik Haussmann an der Award-Night 2 Pokale bekamen für das beste Team und als beste Trainer. Damals stoppte uns einzig Corona von einem möglichen Cupsieg mit den B-Girls.
Auch unvergessen, als ich Flüchtlings-Jungs und -Mädchen vorrübergehend ins Team bekam. Da brauchte ich einen Farsi-Dolmetscher und für die jungen Frauen mussten wir, mittels einer Team Kleiderbörse, im November Winter-Trainings-Outfits organisieren.
Eine lehrreiche Erfahrung war, als wir mit dem 1. Stärkeklasse-Team das Erbe in der Coca Cola-Junior-League antreten mussten. Viele üble Niederlagen galt es zu Beginn zu verdauen. Doch die Jungs lernten schnell und liessen sich nicht entmutigen. So dass zum Ende der Saison ein Sieg und ein Unentschieden zu Buche standen.

Du bist ja ein glühender FC Bayern München Fan. Was ist da denn schief gelaufen?

Die Muttermilch war sicherlich nicht ganz unschuldig. Die kalten Winterabende im Olympiastadion in München haben die Liebe gefestigt. Wenn man das durchsteht, kann nichts mehr schief laufen. Dass man heute auf dem Langacker viele Kids mit Bayern-Shirts sieht, freut mich natürlich, auch wenn sie keine Ahnung haben, wer Meier, Beckenbauer, Katsche, Auge usw sind. Den Müller kennen sie, aber den Anderen.

An wen möchtest du den Ball weiter kicken für das August-Interview? Und warum?

Hier schliesst sich der Kreis von meiner FCH Geschichte. Ein solider Jasser, mein ehemaliger Junior, aktiver Spieler , gewissenhafter Juniorentrainer und bald Aktiv-Trainer soll mein Zuspiel bekommen: Gian Andri Frei. Lange Zeit haben wir nebeneinander trainiert und ich habe ihm unzählige seiner Bälle in die andere Hälfte zurückgespielt. Keiner davon erwähnenswert, aber zweckmässig. Ich wünsche Gianni in seiner neuen Aufgabe als Trainer von unserem 2 alles erdenklich Gute und bin mir sicher, dass er seinen Weg geht und uns viele freudige Momente auf dem Langacker schenken wird.

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