Veröffentlicht am: 05.02.2022

Steilpass-Talk – Februar 2022

dieses Mal mit: Werner Good


Was hät er mit em FCH z‘tue

Ehemaliger Zwei- und Seniorentrainer. 8 Einsätze für die 1. Mannschaft. Teilzeit Hüttli-Wirt


Reto, an wen möchtest Du den Ball weiterkicken für das Februar-Interview? Und warum?

Ich gebe den Pass weiter an Werner Good, bestens bekannt beim FC. Ich kenne kaum einen Menschen der so hilfsbereit und engagiert ist wie Werner, aber stets bescheiden und im Hintergrund bleibend. Sei es als «Beizenchef» der Fischchnusperlibeiz vom Männerchor an der Chilbi, als Sänger und Kassier beim Männerchor, als Grilleur im Clubhaus des FC und überall wo dort wo ein Handyman wie Werner gebraucht wird. Ich bin überzeugt, dass Werni meine Flanke ins Kreuz köpfen wird….

Deine Reaktion auf das Zuspiel von Reto Furrer?

Das ehrt mich natürlich sehr. Allerdings bezweifle ich ein wenig, dass ich diese Flanke ins Kreuz köpfen könnte. Als Verteidiger wäre ich eher derjenige, der den Ball klärt. Reto war ja auch Ballsportler und hielt den Ball immer hoch. Auch bei uns im Männerchor ist er als Tenor eher der Mann der die Höhe halten muss.

Du warst eine treibende Kraft damals als Trainer der 2. Mannschaft (Anfang der 90er Jahre) und später auch bei den Senioren, trainiertest diese Teams erfolgreich. Welche Geschichte(n) jener Zeit fallen Dir dazu spontan ein?

1986 bin ich als Neuzuzüger als junger Bursche dem FCH beigetreten. Von der ersten Sekunde an habe ich diesen Verein ins Herz geschlossen. 1987 hat man dann die 2. Mannschaft in der 5. Liga gegründet. Man musste sich von Wochenende zu Wochenende durchbeissen und die Leute motivieren auch an den Spielen teilzunehmen. 1990 wurde dann die 2. Mannschaft durch Junioren A-Abgänger ergänzt und prompt gelang der Aufstieg in die 4. Liga. Als mein Jahrgang dann in die Jahre kam, beschlossen wir an einem glatten Grümpiabend, dass wir älteren Kicker geschlossen in die Senioren wechseln. Zu jener Zeit kam dann auch die Idee auf, mit dem FC Küsnacht zusammen zu spannen. Eine Idee, welche ich sehr unterstützt habe, trotz Gegenwind unseres damaligen Vorstands. Es war eine erfolgreiche Zeit, wir schafften damals innerhalb zweier Saisons den Durchmarsch in die Meisterklasse.
Spontan fällt mir zudem folgende Geschichte ein. Am 27. September 1987 hatten wir in der Stadt gegen Zürich-Affoltern ein Match. Um 10.30 Uhr war Anpfiff. Da meine Frau Margrit hochschwanger war, gab ich ihr die Telefon-Nummer der Sportanlage, es gab damals ja natürlich noch keine Handys. Und tatsächlich, in der Pause kam ein Verantwortlicher des FC Zürich-Affoltern und hat mir mitgeteilt, dass ich meine Frau doch bitte zurückrufen sollte. Sofort umgezogen kam ich dann noch rechtzeitig zur Geburt meiner Zwillings-Söhne Dieter und Florian.

Eure Truppe, insbesondere dann während Eurer Seniorenzeit, war berüchtigt. Vor vier Uhr morgens verlies keiner das Clubhüttli nach Euren Freitagsspielen. Man munkelte, dass Du jeweils direkt vom Hüttli zur Arbeit gegangen bist?!

Wir hatten eine tolle Truppe, tatsächlich. Eine verschworene Einheit, welche auch ausserhalb des FC’s viel zusammen unternommen hat. Nach jedem Training ging es noch auf ein Bier oder zwei. Bei Béa Sauter und Lotti Dal Castel waren wir immer sehr willkommen im Clubhüttli. Unsere beiden «Mutti’s» waren immer tolle Gastgeber, so konnten wir guten Gewissens direkt vom Hüttli zur Arbeit.

Man sieht Dich hin und wieder im Hüttli, diesmal auf der anderen Seite, nämlich als Unterstützung von Domingo.

Ja das ist so. Domingo ist natürlich auch eine Legende des FC Herrliberg. Domingo war ja aber oft im Ausland und daher habe ich ihn sehr spät erst kennengelernt. Unsere beiden Söhne haben zusammen gekickt und da habe ich ihn erst etwas näher kennengelernt. Er hat mich dann mal angefragt, ob ich ihn hin und wieder unterstützen würde im Hüttli. Das macht mir viel Spass.

Sieht man den Werni bald als Opa an der Seitenlinie um seinen Enkel oder Enkelin anzufeuern? Klar, ich müsste diese Frage Deinen Kindern stellen, aber wie klingt diese Vorstellung für Dich?

Ich wäre bereit als Opa und würde mich natürlich sehr freuen. Aber ja, ich habe da nur begrenzt darauf Einfluss. Ich hätte Plausch daran, wenn ich dann meine Enkelkinder beim FCH anfeuern könnte. Ich finde der FCH ist mit seiner Philosophie der ideale Verein für Kinder und ich hoffe, dass die Nachwuchsarbeit immer an erster Stelle sein wird, so wie bis anhin auch.

Welche Erinnerung an früher schwingt oben auf, wenn Du an Deine Zeit beim FCH denkst?

Ich habe so viele Erinnerungen, ich könnte keine wirklich benennen. Es gibt so viele Highlights. Vor, während und nach den Spielen kommen mir so viele schöne Erinnerungen in den Sinn. Die unzähligen Stunden im Hüttli und die daraus resultierenden Freundschaften. Mir hat immer imponiert, wie auch über die Generationen hinaus Freundschaften entstanden sind. Man unternimmt egal welchen Alters immer wieder mal etwas zusammen. Der Begriff FCH-Family kommt daher nicht von irgendwo.

An wen möchtest Du den Ball weiterkicken für das März-Interview? Und warum?

Ich versuche ein Lupfer zurück zur Jugend und vor allem zurück zum Frauenfussball. Ich finde die Schaffung einer Mädchen- und Frauenabteilung eine wunderbare Bereicherung für den FC Herrliberg. Ich spiele den Ball zu meiner Tochter Sara. Sie war bei den Anfängen der Frauen im FC H dabei und ist noch immer eine treibende Kraft im OK des Grümpelturniers.

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