dieses Mal mit: Armand Pfammatter
Was hät er mit em FCH z‘tue?»
- Ü50 Legende
- Mein Lieblingsclub in der Schweiz: FC St.Gallen
- Mein Lieblingsclub im Ausland: SC Freiburg
- Mein Highlight mit dem FCH: Cupsieg mit den Senioren FCH/FCK ü50
Cuca, an wen möchtest Du den Ball weiterkicken für das April-Interview? Und warum?
Armand Pfammater, unser Captain, exzellenter Fussballspieler, ein richtiger Haudegen und guter Freund. Wir spielen schon seit 16 Jahren zusammen und haben viel Spass dabei.
Deine Reaktion auf das Zuspiel von Cuca?
Ich fühle mich geehrt. Von Exzellenz muss man aber bei Cuca sprechen. Einer der besten Senioren-Spieler, den der FC Herrliberg wohl je hatte. Als er in den 40+ Promotion vor 16 Jahren zu uns stiess, waren wir nach der Vorrunde auf dem letzten Platz, nach der Rückrunde, in der kein Spiel mehr verloren ging, an 3. Stelle.
Armand, freust Du Dich auf den Saison-Auftakt? Wie sind die Aussichten auf die Rückrunde?
Selbstverständlich freue mich auf die Rückrunde, da ich mich immer aufs Fussballspielen freue. Allerdings lief es in der Vorrunde nicht optimal. Zwar haben wir gut gespielt, aber zu viel verloren, so dass wir in der Rückrunde nach der Aufteilung der beiden Gruppen nur noch um die «goldene Ananas» spielen. Dies allerdings mit dem klaren Ziel, diese zu gewinnen.
Wieso spielt man überhaupt noch Ü50, sind da die Schmerzen am Folgetag überhaupt erträglich. Wieso tust Du Dir das an, wo liegt der Reiz?
Nachdem wir gestern Freitagabend gerade das erste Trainingsspiel gespielt haben, frage ich mich heute Samstagmorgen tatsächlich wieder mal, warum ich mir das körperlich noch antue. Allerdings könnte das körperliche Wohlbefinden auch mit dem genau so wichtigen Zusammensein nach dem Match im Hüttli zusammenhängen. Grundsätzlich habe ich einfach Glück, dass ich trotz meines Alters und dieses Jahr ziemlich genau 50 Jahren Vereinsfussball (ab elf beim FC Kreuzlingen und ab siebzehn beim FC Küsnacht) keinerlei Alterserscheinungen wie Arthrose und dergleichen habe. Fussball ist immer noch der schönste Mannschaftssport und der Ehrgeiz der alten Männer, zu gewinnen, ist immer noch ungebrochen. Zwar sind die Laufwege schon wesentlich kürzer und die Geschwindigkeit tiefer (auch wenn der Kopf noch wüsste wie es geht), dafür ist dann die Lautstärke auf dem Platz umso höher.
Du bist ja ein Küsnachter Ur-Gestein. Würdest Du die Fusion zwischen Küsnacht und Herrliberg auf der Senioren Stufe als Erfolg oder als Notwendigkeit bezeichnen?
Die Fusion fand ja vor rund 25 Jahren statt. Damals gegen viel Widerstand und für einzelne Spieler in beiden Clubs unvorstellbar, mit den Herrlibergern, die eh nicht Fussballspielen können bzw. mit den arroganten Küsnachtern zusammenzuspielen. Noch heute gibt es zwischen den Spielern der einzelnen Clubs entsprechende Sprüche. Allerdings war es eine Notwendigkeit diesen Schritt zu machen, da beide Vereine zu wenig Spieler gehabt haben und daher wohl die Seniorenabteilungen hätten geschlossen werden müssen. Zwischenzeitlich muss die ganze Geschichte als Erfolg bezeichnet werden, da es nur noch wenige Clubs gibt, die 11-er Mannschaften in den Senioren 30+, 40+ und 50+ haben und sogar noch eine 60+ Trainingsgruppe jeden Dienstag miteinander trainieren.
Wenn Du die beiden Vereine miteinander vergleichst. Was gefällt Dir besonders am FC Küsnacht, was am FC Herrliberg?
Das Vereinsleben und auch die Bedeutung der Vereine im Dorf ist ganz anders. In Küsnacht hat der Club viel weniger Bedeutung. Obwohl Vereinslogans meist bloss Plattitüden sind, trifft derjenige des FCH, «ä Fründschaft für s’Läbe», wohl voll und ganz zu. Ich bin immer wieder erstaunt, sei dies nun an Spielen der ersten Mannschaft, am Grümpi oder sonstigen Anlässen, wie Alt und Jung alle zusammen mitfiebern und mitfesten und eine ausgesprochen gute Atmosphäre herrscht. Zwischenzeitlich bin ich fast mehr Herrliberger als Küsnachter, würde dies aber selbstverständlich nie zugeben.
An wen möchtest Du den Ball weiterkicken für das Mai-Interview? Und warum?
An Domingo Lang, Gastgeber im besten FC Hüttli im rund um den Zürichsee. Zwar wird er den Pass nicht mehr stoppen können, da er sich zwischenzeitlich aufs Golfen verlegt hat. Er ist ursprünglich ebenfalls FC Küsnachter, heute aber wohl beim FC Herrliberg einer mit der grössten Präsenz auf dem Platz des FCH (wenn er nicht gerade in Uganda ist). Er sorgt jeweils Freitagabend nach den epischen Spielen als Gastgeber im Hüttli dafür, dass wir bei Currywurst und Bier noch stundenlang diskutieren können, bis wir dann spätabends nach verlorenem Spiel davon überzeugt sind, dass wir eigentlich die bessere Mannschaft waren und eigentlich hätten gewinnen müssen.