Veröffentlicht am: 24.08.2020

Missglückter Saisonstart für die Herrliberger 3. Liga Mannschaften

Die 1. Mannschaft verliert das Derby gegen den FC Meilen 1:2 und die 2. Mannschaft unterliegt in Embrach mit 0:2.


FC Meilen 1 – FC Herrliberg 1 2:1 (1:0)

Was für ein Start in die neue Saison und dies nach der langen Corona Pause. Auf der Allmend in Meilen war alles angerichtet für einen glorreichen Fussballabend. Zahlreich sind sie angereist, die Fans des Gästeteams und so war das Spiel zuschauertechnisch ein Heimspiel für die Mannen von Benz und Baumberger. Die Mannschaft startete entsprechend engagiert in die Partie und war von Anfang an gewillt, dem Spielgeschehen den Stempel aufzudrücken. Doch wirklich gelingen wollte das nicht, so entwickelte sich in den ersten Minute eine umkämpfte Partie, die sich vor allem zwischen den beiden Strafräumen abspielte. Herrliberg hatte anfangs zwar etwas mehr Ballbesitz, es gelang jedoch, bis auf einen Weitschuss von Vizner, nicht wirklich Gefahr vor dem gegnerischen Tor zu entwickeln. Es dauerte auch seine Zeit, bis Meilen das erste mal gefährlich vor dem Tor von Kaiser auftauchte. Die Uhr zeigte die 24. Minute, als die Herrliberger-Hintermannschaft den Ball nicht richtig klären konnte und die Kugel vor den Füssen von Meilens Ruckstuhl landete. Dieser fasste sich ein Herz und zog aus rund 25 Metern ab. Sein Schuss – der Marke «Sonntagsschuss» – landete hinter Kaiser im Netz und so stand es 1:0 für das Heimteam.

Herrliberg war nun gefordert, wollte man doch den mitgereisten Fans unbedingt zeigen, dass sie nicht vergebens ins Nachbardorf gereist sind.  Herrliberg hatte nun wieder mehr vom Spiel, ohne jedoch im letzten Drittel des Spielfeldes zu nennenswerten Aktionen zu kommen. So waren es nach 36. Minuten wieder die Meilener, die gefährlich vor Kaiser auftauchten. Doch der Schuss aus dem Strafraum stellte diesmal keine Herausforderung für den Herrliberger Schlussmann dar. Kurz vor der Pause gelang es Herrliberg für einmal, sich schön durch zu kombinieren. Nach einem Doppelpass mit Grimm, konnte letztendlich Andrin Lustgarten abschliessen. Sein Schuss war jedoch zu harmlos und landete neben dem Tor. Kurz darauf pfiff der Schiedsrichter zum Pausentee.

Ohne Wechsel starteten die Herrliberger in die zweite Halbzeit. Man merkte dem Team an, dass man hier das Ruder unbedingt noch umreissen wollte. Doch das Spiel blieb gleich zäh wie im ersten Durchgang. Viele hart geführte Duelle im Mittelfeld und wenig Spielfluss, prägten das Geschehen an diesem Samstagabend. So war, wie so oft im Fussball, die nächste gefährliche Situation eine Standardsituation. Schuhmacher brachte den Ball mit seinem starken linken Fuss gefährlich aufs Meilener-Tor. Der Keeper war jedoch zur Stelle und konnte den Ball im letzten Augenblick noch ins Seitenaus fausten. In der nächsten Szene stand erneut Schuhmacher im Scheinwerferlicht. Diesmal jedoch vor dem eigenen Tor. Dort brachte er an der Strafraumgrenze, wobei klar im Strafraum, einen Meilener unsanft zu Fall. Penalty für Meilen. Captain Tritten übernahm die Verantwortung und lief an. Kaiser war zwar noch dran, konnte aber den Ball nicht mehr klären und so stand es nach 64 Minuten 2:0 für Meilen. Nur gerade einige Minuten später hatte Grimm den Anschluss auf dem Fuss, doch sein Schuss wurde vom Torhüter noch in extremnis abgewehrt. Schade, dieses Tor wäre so wichtig gewesen. Herrliberg agierte nun offensiver, was dem Heimteam Räume für Konter ermöglichte. Diese wurden aber entweder alle von der starken Herrliberger Abwehr im Keim erstickt oder die Meilener agierten zu wenig zielstrebig.

Leider gelang auch dem FCH zu wenig nach vorne und so waren die einzig gefährlichen Situationen des Spiels auf beiden Seiten jeweils Standards. So auch die nächste erwähnenswerte Szene in der 73. Minute. Diese spielte sich erfreulicherweise wieder im Strafraum der Herrliberger ab. Ein Ball sprang Innenverteidiger Ian Lustgarten an die Hand und der Schiri zeigte umgehend auf den Punkt. Wieder trat Tritten an, doch diesmal konnte Kaiser den Ball aus der Ecke kratzen und so war die Hoffnung, in dieser Partie noch was zählbares nach Hause zu bringen, noch nicht verflogen. Herrliberg warf nun alles nach vorne und war enorm bemüht, den Anschlusstreffer irgendwie zu erzwingen. Leider dauerte es bis in die 90. Minute, ehe dieses Tor endlich fallen sollte. Wieder brachte Schuhmacher einen Freistoss gefährlich aufs Tor, diesmal war Carlson zur Stelle und drückte den Ball über die Linie – 2:1. Herrliberg lebte und wollte unbedingt den Ausgleich, insbesondere nachdem der Schiri fünf Minuten Nachspielzeit ansagte. Doch wie schon zuvor, blieben die ganz klaren Chancen aus. Ian Lustgarten hatte mit einem Kopfball noch eine Halbchance und der Freistoss in den Schlusssekunden, als gar Kaiser noch nach vorne stürmte, brachte auch keinen erwünschten Erfolg mehr. So blieb es am Ende beim 1:2 aus Herrliberger Sicht. Diese Niederlage schmerzt insbesondere, da Meilen keineswegs die bessere Mannschaft war. So bleibt den Herrlibergern nur eins: Mund abwischen und nach vorne schauen. Nächste Woche geht es bereits mit dem nächsten Derby gegen den FC Männedorf 2 weiter.

FC Meilen 1 – FC Herrliberg 1 2:1 (1:0)

Allmend, Meilen. Tore: 24. Meilen 1:0, 63. Meilen 2:0, 90. Carlson 2:1

Herrliberg 1: Kaiser; Haussmann (76. Carlson), Abplanalp, I. Lustgarten, A. Lustgarten; Perucchini (76. Dangel); Grimm (66. Jud), Brauchli (30. Schuhmacher), Vizner, Furrer (66. Daull); Jud (63. Buri)

Bemerkungen: Gelbe Karten: 49. Perucchini, 81. Carlson, 83. Schuhmacher, 97. A. Lustgarten, 73. Kaiser hält Elfmeter, Lichtin (Kein Einsatz)

 


FC Embrach 2 – FC Herrliberg 2 2:0 (2:0)

Die 2. Mannschaft hat eine bewegende Vorbereitung hinter sich. Auch in diesem Jahr wurde an der Zukunft des Kaders geschraubt und mit jungen Wilden ergänzt. So musste in der Folge der bis anhin aufgeblähte 41-Mann-Kader, zusätzlich abgespeckt werden. Neben den Transfers von M. Schwarz, I. Lustgarten und F. Carlson in die 1. Mannschaft, wurden Langzeitabwesende und Dauerverletzte in die Senioren, 3. Mannschaft oder in den Ruhestand verabschiedet – Dabei traf es auch den ein oder anderen altgedienten Spieler, was logischerweise nicht bei allen auf Verständnis stiess. Das Resultat, mit dem nun verjüngten 32-Mann-Kader, kann sich aber durchaus sehen lassen. Neben den Kaderveränderungen gibt es auch im Coaching-Staff Neuerungen zu verkünden. Da Erfolgstrainer Sauter auch privat erfolgreich einnetzen konnte und sich somit um seinen Nachwuchs kümmern will, tritt er auf die neue Saison hin etwas kürzer. Ersatz, bzw. Ergänzung konnte in der Personalie von Pascal Lichtin gefunden werden. Lichtin, welcher aufgrund von Verletzungen ebenfalls eines der Opfer des angesprochenen Kader-Aderlasses war, hat sich für die Idee für das Traineramt – welche übrigens vom Präsidenten persönlich vorgeschlagen wurde – sofort begeistern lassen und amtet nun neben Sauter und Good im dreiköpfigen Trainerstaff.

Die Vorbereitungszeit war aufgrund der Corona-Zwangspause lang. Die daraus resultierenden Reisebeschränkungen hatten aber auch den Vorteil, dass wohl zum ersten Mal seit überhaupt, praktisch alle Spieler während der gesamten Vorbereitungszeit zur Verfügung standen und kein Training unter 20 Personen über die Bühne ging. So konnte bereits früh an der Kondition und an der neu geplanten taktischen Ausrichtung gearbeitet werden. Die Testspiele gegen die Gegner aus der Gruppe der 1. Mannschaft, von denen drei gewonnen (FC Männedorf 2, FC Stäfa 1, FC Rüti 2) und eines knapp verloren gingen (FC Meilen 1), liessen ein gutes Gefühl für den Meisterschaftsstart gegen den FC Embrach 2 aufkommen.

Mit viel Euphorie und Feuer starteten die Seebuben in die erste Partie der neuen Saison. Man hatte sich vorgenommen, den Gegner von Anfang an unter Druck zu setzen. Das Spiel war keine zwei Minuten alt, als die komplette FCH-Abwehr durch einen langen Ball übertölpelt wurde und ein Embracher-Stürmer allein vor Torwart Nehrenheim auftauchte. Dessen Lupfer aus halblinker Position flog aber glücklicherweise am Tor vorbei. Wachgerüttelt von diesem Schockmoment, zog Herrliberg sein Kombinationsspiel auf. In der vierten Minute drang Bechtiger bis zur Grundlinie vor, legte zurück auf Naef, der wiederum F. Rohner bediente. Dessen Schuss aus 18m konnte vom Embracher-Torwart aber gerade noch abgewehrt werden. Drei Minuten später war es wieder eine perfekt vorgetragene Passkombination zwischen Schaller, Bechtiger und N. Rohner, welche zum vermeintlichen Torerfolg führte, jedoch vom Schiedsrichter als Abseits geahndet wurde. Herrliberg kombinierte gut in der Vorwärtsbewegung, wies aber Mängel im defensiven Zweikampfverhalten auf. So verteidigten die Gelb-Schwarzen in der 13. Minute zu wenig beherzt, was auf der linken Seite zu einer Flanke in die Mitte führte, die der junge C. Wyss unglücklich ins eigene Tor via Pfosten ablenkte – Somit stand es aus dem nichts 1:0 für das Heimteam. In der Folge gestaltete sich ein munteres Auf- und Ab mit vielen Torchancen auf beiden Seiten. In der 16. Minute zog F. Rohner aus aussichtsreicher Position ab – Der Ball flog dabei aber deutlich über das Tor. Auch Embrach kam in der 22. Minute zu einer Topchance, die von Nehrenheim aus kürzester Distanz in extremis gerade noch abgewehrt werden konnte – Wiederum liess man den Gegner auf einfachste Weise gewähren. Ab der 30. Minute häuften sich Fehlpässe und technische Mängel bei der Ballverarbeitung auf Herrliberger Seite, was den Spielfluss zunehmend beeinträchtigte. In der 32. Minute kam dann auch noch Unvermögen vor dem Tor dazu. Naef wartete in bester Abschlussposition vor dem Tor zu lange, verlor dabei den Ball, der aber von N. Rohner zurückerobert werden konnte, drei Spieler stehen liess, aber am erneut stark spielenden Torwart hängen blieb. In der 34. Minute wurde ein Schaller-Schuss aus der Distanz im letzten Moment geblockt – dieser hätte unten rechts eingeschlagen – und im direkten Embracher-Gegenzug musste Nehrenheim erneut aus kürzester Distanz eingreifen und hielt damit seine Farben im Spiel. Auch ein Lüthi-Hammer in der 35. Minute, führte nicht zum gewünschten Torerfolg. Kurz vor der Pause kam es dann dicke für die Herrliberger: Hugentobler unterläuft einem Kopfball auf er rechten Seite und lässt damit seinen Gegner davonziehen, der die Übersicht behielt und seinen heranstürmenden Mitspieler auf der Strafraumgrenze fand, der wiederum aus vollem Lauf zum 2:0 einschiessen konnte – Effizienz pur! In der 43. Minute und 45. Minute kam Naef nochmals zu zwei Topchancen, die beide knapp neben dem Pfosten vorbeischrammten. Dann war Pause.

Mit drei frischen Spielern ging es in Umgang zwei. Herrliberg war gewillt, den Rückstand wettzumachen und startete mit viel Dampf wieder ins Spiel. Es entwickelte sich ein Einbahn-Fussball, denn Herrliberg spielte in der Folge nur noch auf ein Tor und hatte mehrheitlich den Ball. In der 53. Minute versuchte es Al-Abbadie nach Vorarbeit von Naef – Dessen Schuss flog aber weit übers Netz ins Maisfeld. Herrliberg war nun deutlich die bessere Mannschaft auf dem Platz und legte Angriff an Angriff. In der 63. Minute war es T. Oertig, der das 1:1 mit dem Gegner suchte und den Ball knapp über die Latte schoss. In der 65. Minute fischte der grossaufspielende Embracher-Torwart einen Lüthi-Freistoss aus dem Winkel. Zahlreiche Herrliberger-Torversuchte häuften sich, wobei die meisten aber jeweils ins dahinterliegende Maisfeld verwertet wurden. Herrliberg dominierte nun das Spiel, Embrach war nur noch Zuschauer, musste denn Sieg aber auch nur noch verwalten. Was fehlte waren die Herrliberger Tore – Chancen gab es Zuhauf, die oft aber durch Unkonzentriertheiten oder überhastetes Spiel nicht verwertet werden konnten. Ab der 80. Minuten löste das Trainderduo Good/Lichtin die Abwehr auf, um mit einer zusätzlichen Sturmspitze angreifen zu können. Embrach, weiterhin nur noch in der Defensive agierend, stand aber gut und schaffte es immer wieder, irgendwo ein Bein am richtigen Ort stehen zu haben. Es war wie verhext, der Ball wollte einfach nicht ins Eckige. In der 92. Minute kam es noch zu einem unnötigen Tumult auf den Ersatzbänken der beiden Teams: Ein nicht-geahndetes Foul gegen Herrliberg vor der Trainerbank, liess der Schiedsrichter weiterspielen, worauf C. Wyss ebenfalls die Schäre auspackte, was vom Schiedsrichter wiederum nicht als Foul gewertet wurde und zu wilden Diskussionen auf dem Feld führte, wobei der Ball kurz im Seitenaus landete und vom gegnerischen Trainer klar angezeigt wurde, vom Schiri erneut übersehen wurde und zum vermeintlichen 3:0 führte. Die Proteste auf der Bank und dem Feld waren riesig und liessen den Schiedsrichter zur Annullation des Treffers verleiten. So endete die Partie 2:0 für das Heimteam aus Embrach.

Herrlibergs 2. Mannschaft verliert damit unnötig in dem Wissen, phasenweise die bessere Mannschaft auf dem Platz gewesen zu sein. Oft fehlte auch das Quäntchen Glück. Es gilt nun, die positiven Aspekte aus dem Spiel in die Folgewoche mitzunehmen, konzentriert zu trainieren und im nächsten Spiel gegen den FC Rümlang erneut anzugreifen.

3. Liga. FC Embrach 2 – FC Herrliberg 2 2:0 (2:0)

Im Bilg, Embrach. Tore: 13. 1:0 Embrach (Eigentor C. Wyss), 42. 2:0 Embrach

Herrliberg: Nehrenheim; Avolio (76. Schmid), C. Wyss, R. Koller, Hugentobler (46. Jeyarajah); F. Rohner (46. Forster), Lüthi, S. Schaller; Bechtiger (30. A. Al Abbadie), Naef (61. Pestalozzi), N. Rohner (46. T. Oertig / 82. Naef)

Bemerkungen: Gelbe Karten: 62. Lüthi (Reklamieren), 72. Naef (Reklamieren auf der Bank), 73. T. Oertig (Reklamieren)

Abwesend: Bernheim, Bigler, Leutwiler, R. Siegrist, Staubli, Rizzoli, O. Wyss, (alle verletzt / angeschlagen), Zeller (Aufbautraining), Leunig, Morina, F. Oertig (alle Ferien), Graffunder, Nguyen, Wittig (alle A-Junioren), Steinmann (Training)

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