Die junge Herrliberger Mannschaft sorgt mit weiteren guten Leistungen für positive Schlagzeilen in der 2. Liga, kann sich jedoch nicht mit genügend Punkten belohnen.
Nach dem hart erkämpften 1:1 in Dübendorf unter der Woche reiste die Mannschaft mit einem guten Gefühl zum FC Schaffhausen, wo man im Stadion gegen den ambitionierten 2. Ligisten antreten musste. Schaffhausen spielt seit längerem in der 2. Liga oben mit und musste sich letzte Saison nur vom FC Uster geschlagen geben. Herrliberg wollte sich nicht verstecken und etwas zählbares aus dem Stadion mitnehmen. Unterstützt wurden die Seebuben von zahlreichen Fans, welche mit einem Fan-Car angereist waren. So hatte es wohl mehr Zuschauer als bei einem Challenge-League Spiel, was aktuell aber auch nicht sonderlich schwierig zu bewerkstelligen ist. Mit den Fans im Rücken und mit viel Disziplin, aber auch der nötigen Spielfreude, zeigten die Gäste eine sehr starke 1. Halbzeit. Man hatte definitiv mehr vom Spiel, zahlreiche Eckbälle und die eine oder andere gute Abschlussmöglichkeit. Auf der anderen Seite konnte man die junge Mannschaft aus Schaffhausen mit geschicktem Defensiv-Spiel vom Tor weghalten. Schade, konnte man keinen Vorsprung in die Garderobe mitnehmen. In der zweiten Halbzeit wurde schnell klar, dass die Spieler von Schaffhausen etwas angefressen waren und nun mit mehr Vehemenz auftraten. Die Offensiv-Aktionen wurden konsequenter und einmal hatten die Gäste Glück als der Pfosten sie vor einem 0:1 Rückstand bewahrte. Dennoch war das Spiel weiter ziemlich ausgeglichen und Herrliberg wusste nun auch Fitnessmässig zu überzeugen und liess nie nach. Die wenigen guten Angriffe konnte man leider nicht zu Ende spielen. Kurz bevor die 90. Minute anbrach und die meisten Zuschauer davon ausgingen, dass es beim 0:0 blieb, kam Schaffhausen zu einer guten Abschlussmöglichkeit aus rund 20 Metern und der Schuss schlug haargenau in die untere Ecke ein. Die späte Führung für das Heimteam war extrem bitter für die Gäste. Die Herrliberger sind aber bekannt dafür, dass sie nie aufgeben und so warfen sie nochmals alles nach vorne und beinahe kam man noch zum Ausgleich, als ein Kopfball von Gaube knapp auf der Linie von einem Verteidiger geklärt werden konnte. Bis weit in die Nachspielzeit flog ein Ball nach dem anderen in den Schaffhauser Strafraum, aber das Tor wollte nicht mehr fallen. Mindestens einen Punkt hätten die Gäste definitiv verdient gehabt.
Mit dem zweiten Heimspiel, welches wiederum in Küsnacht stattfand, kam die Chance auf einen Erfolg eine Woche später gegen Greifensee. Die Mannschaft wurde an diesem Spieltag vom Trainerduo Meier/Ledergerber gecoacht, die den abwesenden Benz vertraten. Herrliberg war von Beginn weg bestrebt, das Spiel in die richtige Richtung zu lenken. Zwar musste man zu Beginn einen heiklen Moment überstehen, als I. Lustgarten als letzter Mann ein Foulspiel begann und dafür die dunkelgelbe Karte sah, ansonsten zeigte man einen beherzten Auftritt mit vielen guten Torchancen. Das Chancenplus konnte man jedoch nicht in Tore umwandeln und so stand es zur Pause 0:0. Dies steckten die Gäste besser weg als die Herrliberger und der Start in zweite Halbzeit gehörte klar Greifensee, die nun das Spiel kontrollierten. Herrliberg fand nicht mehr richtig zu seinem Spiel und war über weite Strecken fahrig und zu hektisch. Und als die Herrliberger rund 15 Minuten vor Schluss zurück ins Spiel fanden und das Zepter wieder zu übernehmen schienen, fiel das 0:1 für Greifensee. Herrliberg warf in der Folge alles nach vorne, konnte jedoch nicht mehr ausgleichen, da man weiterhin zu hektisch agierte und Greifensee den Vorsprung clever herunterspielte. Das 0:1 war vor allem auf Grund der sehr guten ersten Halbzeit ein zu schlechter Lohn für das Gezeigte.
Wenn man sich nach den Punktverlusten richtet, so war Herrliberg am letzten Sonntag beim aktuellen Leader in Gossau zu Gast. Da der Hauptplatz in Gossau nach wie vor saniert wird, fand das Spiel auf dem kleinen Kunstrasenplatz statt. Beide Teams kamen aus einer kurzen Durststrecke und waren gewillt, wieder einmal die volle Punktzahl einzufahren. Die Gäste starteten richtig gut in die Partie, verteidigten souverän die Angriffsversuche des Heimteams und schafften es auf der anderen Seite immer wieder sich mit schnellem Kurzpassspiel durchzuspielen und einige Chancen zu erarbeiten. Die beste davon hatte Furrer, der einen Abpraller aus rund 10 Metern knapp nicht im Tor unterbringen konnte. Auf der anderen Seite hatte Herrliberg einmal Glück, als der Stürmer von Gossau aus kurzer Distanz vor dem Tor nicht den Abschluss suchte, sondern nochmals ein Dribbling ansetze, welches Abplanalp unterbinden konnten. Herrliberg zeigte gegen den Leader eine richtig gute erste Halbzeit und hätte auch in Führung liegen können. In der zweiten Halbzeit war zu Beginn dann eher das Heimteam tonangebend, das gewillt war, besser aus der Pause zu kommen. Die Gäste hatten etwas Mühe, wieder ins Spiel zu finden und sahen sich viel mit Verteidigungsarbeit beschäftigt. Nach rund 60 Minuten fanden die Gäste wieder besser ins Spiel und hatten nun ihre beste Phase in der zweiten Halbzeit, Man konnte mehrere aussichtsreiche Angriffe lancieren, ohne jedoch ein Tor zu erzielen. Ab der 80. Minute kippte das Spiel wieder und nun war wiederum Gossau das spielbestimmende Team. Herrliberg verteidigte nun mit allem was möglich war die 0 und hoffte auf den siegbringenden Konter. Da die Gäste jedoch alles wegverteidigten und der siegbringende Konter nicht gelingen wollte, blieb es beim gerechten Unentschieden.
Die junge Herrliberger Mannschaft hat auch in diesen drei Spielen viel gelernt, muss aber weiter auf den nächsten Sieg warten. Sehr erfreulich ist sicher, dass man mit allen drei gestandenen 2. Liga Teams absolut auf Augenhöhe agieren konnte. Dies sollte dem Team viel Vertrauen für die kommenden Aufgaben geben. Weiter hart arbeiten und die positiven Punkte mitnehmen, dann ist man definitiv auf dem richtigen Weg.