Veröffentlicht am: 14.06.2021

Freude und Frust bei den Aktivteams

Die 1. Mannschaft kommt in Rüti nicht über ein 0:0 hinaus und streicht im Aufstiegsrennen für die 2. Liga die Segel. Die 2. Mannschaft erkämpft sich ein 1:2 Auswärtssieg in Höngg und erringt damit eine Finalissima um den 2. Liga-Aufstieg gegen Volketswil.


FC Rüti 2 – FC Herrliberg 1 0:0 (0:0)

Mit viel Selbstvertrauen aus zwei Cup-Siegen reiste die 1.  Mannschaft am Sonntag  zum abstiegsbedrohten FC Rüti.  Da Rüti dringend auf Punkte angewiesen war, um in der  3.  Liga zu  bleiben, war dem Fanionteam bewusst, dass es kein einfaches Spiel  wird. Auf dem Platz waren die Verhätlnisse schnell klar, Rüti verteidigte aufopferungsvoll und die Herrliberger machten das Spiel. Das Fanionteam konnte sich Chance um Chance  herausspielen, scheiterte aber Mal für Mal am gegnerischen Torhüter oder am eigenen Unvermögen. Auf Grund der Überlegenheit schien es eine Frage der Zeit zu  sein, bis der Ball  im Netz  zappelt. Doch was die  Gäste auch versuchten, der Ball wollte an diesem Sonntag einfach nicht ins  Tor. So bliebe es für die Herrliberger beim ernüchternden 0:0, während Rüti sich einen Punkt erkämpfte, der sie wohl in der 3. Liga  hält.

3. Liga. FC  Rüti 2– FC Herrliberg 1 0:0 (0:0)

Herrliberg: Lichtin; Haussmann (83. Carlson), Abplanalp, Furrer, A. Lustgarten; Perucchini; Grimm (83. Dangel), Brauchli (71. Daull), Vizner, Ledergerber; Schwarz

Bemerkungen: Gelbe Karte: 64. Furrer. Kein Einsatz: Gunvad, Kaiser, I. Lustgarten

 


SV Höngg 2 – FC Herrliberg 2 1:2 (0:0)

Die Ausgangslage in der 3. Liga Gruppe 3 hätte vor dem Spieltag spannender nicht sein können. Neben dem FC Volketswil 1 und FC Embrach 2, befindet sich unser Zwei mittendrin im Kampf um den Aufstieg in die 2. Liga. Volketswil ging mit einem Punkt Vorsprung auf Herrliberg und zwei Punkten auf Embrach als Leader in die zweitletzte Runde. Während Volketswil an diesem Spieltag auf Verfolger Embrach traf, musste der FCH gegen seinen Angstgegner vom Hönggerberg antreten. Wieso Angstgegner? Weil die Seebuben bei den letzten Duellen jeweils immer mit einer vernichteten Niederlage vom Platz gefegt wurden. So ging man also gleich mit zwei Zielen in die Partie: Erstens den Höngger-Fluch zu brechen und zweitens mit einem Sieg die Finalissima zu Hause gegen den FC Volketswil am letzten Spieltag zu erringen.

Entsprechend nervös starteten die Herrliberger in die Partie. Man merkte den Akteuren an, dass der letzte Ernstkampf ein Weilchen zurück lag, was sich vor allem zu Beginn mit kleineren Abstimmungsproblemen bemerkbar machte. So kam Höngg in der 4. Minute zu einer ersten Top-Chance, wobei der Höngger-Flügelspieler zuerst an Aussenverteidiger Avolio davoneilte, ins Zentrum eindrang und mit einem Haken auch Lustgarten ins leere Laufen liess. Der Abschluss konnte von Kaiser aber bravourös in Manier eines Handballtorwarts entschärft werden. Die ersten 20 Minuten gehörte klar dem SV Höngg, Herrliberg hielt aber geduldig dagegen und kam dabei immer besser ins Spiel. Auch die Chancen häuften sich nun. In der 37. Minute prüfte Leutwiler den Höngger-Torwart mit einem Aussenrist-Freistoss aus 20m, der den Ball gerade noch um den Pfosten lenken konnte. In der 40. Minute eroberte sich Schaller einen Ball im Zentrum, büschelte ihn sich zurecht, doch anstatt das Leder zum sicher geglaubten 1:0 einzunetzen, flog der Ball weit über das Tor. In der 43. Minute war es erneut Leutwiler, dessen Kopfball nach einem Freistoss knapp über das Tor segelte. Danach war Pause.

Mit neuen Kräften startete man in die zweite Halbzeit. In der 52. Minute blieb den zahlreich mitgereisten FCH-Anhängern der Jubel im Halse stecken, als der Ball nach einer Schuhmacher-Ecke den Kopf von Lustgarten fand, dieser jedoch vom Torwart mirakulös entschärft werden konnte. Die Führung wäre bis zu diesem Zeitpunkt nun mehr als verdient gewesen. Doch im Fussball läuft es oft anders. So ging Höngg in der 56. Minute wie fast aus dem Nichts in Führung. Lustgarten bediente mit einem kapitalen Aussetzer den gegnerischen Stürmer, der allein auf Kaiser zulaufen und den Ball herrlich aus 16m ins Netz schlenzen konnte – 1:0 für das Heimteam. Herrliberg in der Schockstarre. Wer das Team in dieser Saison etwas verfolgt hat, weiss aber, dass es durchaus in der Lage ist, solche Spiele noch zu drehen. Und so kam es dann auch. Die grösste Schwäche der Herrliberger, wurde plötzlich zur Waffe: Die Standards. In der 70. Minute schlug der gross auftrumpfende Schuhmacher eine perfekte Ecke auf den Kopf von Innenverteidiger C. Wyss, der das Spielgerät mit einem wuchtigen Kopfball zum 1:1 einnetzen konnte. Und es sollte der Abend des jungen Cédric Wyss werden. Keine zwei Minuten später verwertete eben dieser Wyss einen erneuten Schuhmacher-Freistoss per Kopf zur 2:1 Führung! Der Traum der Finalissima war plötzlich wieder greifbar nahe. Die Schlussphase war einmal mehr nichts für schwache Nerven. Höngg wollte die Punkte nicht einfach so kampflos hergeben und so verwandelte sich das Spiel bis zum Schluss zu einem Abnützungskampf. In der 79. Minute verhinderte Kaiser mit einer Glanzparade das 2:2, als man den Ball im Strafraum nicht zwingend genug befreien konnte. Das Spiel wurde zum Krimi. Fünf Minuten Nachspielzeit liessen den Puls von einigen Staff-Mitgliedern noch mehr in die Höhe treiben, bis dann endlich der erlösende Schlusspfiff kam und sich alle jubelnd in den Armen lagen.

Fluch gebrochen, Finalissima errungen und dazu historisches erreicht: Die 2. Mannschaft kann im schlechtesten Fall Gruppenzweiter werden oder halt eben am nächsten Sonntag zu Hause gegen den FC Volketswil 1 gar den Aufstieg in die 2. Liga feiern. So oder so, es wird es für alle Beteiligten ein Tag zum geniessen.

3. Liga. SV Höngg 2 – FC Herrliberg 2 1:2 (0:0)

Hönggerberg, Zürich. Tore: 52. 1:0 Höngg, 70. 1:1 C. Wyss (Schuhmacher), 72. 2:1 C. Wyss (Schuhmacher)

Herrliberg: Kaiser; Avolio (66. Hugentobler), I. Lustgarten, C. Wyss, R. Siegrist; O. Wyss (87. S. Schaller), S. Schaller (61. Al Abbadie), Forster (32. Schuhmacher / 80. Forster); Leutwiler (46. N. Rohner), Bechtiger, Pestalozzi (46. Naef / 80. Rizzoli)

Bemerkungen: Gelbe Karte: 76. Schuhmacher (Foul). Kein Einsatz: Schmid

Abwesend: Lüthi, F. Oertig (beide gesperrt), Bigler, Graffunder, Staubli (alle Verletzt), T. Oertig, Koller (beide Ferien), Jeyarajah, Morina, Nehrenheim, Nguyen, F. Rohner, Wittig (alle Privat)

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