Spielbericht
FC Thayngen 1 – FC Herrliberg 1 1:2 (0:1)
Die Losfee bescherte den Seebuben keine einfache Aufgabe. Am Samstag ging es quer durch das Zürcher Weinland, an Schaffhausen vorbei nach Thayngen. Nach den Cuprunden in Ramsen (2021) und Stein am Rhein (2022) war es im Herbst 2023 für die Herrliberger zum dritten Mal eine Cuprunde in dieser Region. Thayngen, auch bekannt für seine violetten Shirts und Tornetze, war sehr gut in die Meisterschaft gestartet und konnte im Cup bereits den Zweitligisten Bassersdorf eliminieren. Die Gäste waren also gewarnt.
Die Seebuben wollten dem Spiel von Anfang an den Stempel aufdrücken und das Tempo hoch halten. Dies gelang nicht vollends so, wie sich die Gäste dies erhofft hatten. Die erste Halbzeit ist dann auch schnell erzählt. Die beiden Teams schafften es nur selten, sich gefährlich vor das gegnerische Tor zu kombinieren und Chancen waren auf beiden Seiten Mangelware. Gefährlich wurde es wenn dann auf beiden Seiten nach Standards oder Ballverlusten. In der 31. Minute der Führungstreffer für die Gäste. Nach einem scharf getretenen Corner von Scot konnte Stucki den Ball über die Linie drücken. Mit der 1:0 Führung ging es in die Pause. Unverdient war diese nicht, so hatte das 2. Liga Team doch etwas mehr vom Spiel. Von einer Überlegenheit konnte man indes trotzdem nicht sprechen.
In der Pause nahmen sich die Herrliberger vor, gleich nach Wiederanpfiff mehr Druck zu erzeugen und den zweiten Treffer zu suchen. Es kam dann jedoch anders. Das Heimteam aus Thayngen schaffte es, das Spiel an sich zu reissen und in dieser Phase mehr Druck zu erzeugen. So kam der Ausgleich in der 67. Minute sozusagen nicht aus dem Nichts. Der FCH-Tickerer wurde hier eines Besseren belehrt, hat er sich beim FCH mit seiner manifestierten Meinung, dass Corner ungefährlich seien, einen Namen gemacht. Bereits zwei Tore nach Eckbällen standen zu Buche. Der ansonsten tadellos spielende Nehrenheim im Herrliberger Tor war beim Gegentreffer chancenlos. Zwei Abwehrspieler der Gäste liessen ihre Gegenspieler sträflich alleine. Die Gäste konnten den Schalter nicht so gleich umlegen und brauchten einen Moment. In der 75. Minute kamen die Herrliberger zur ersten Torchance der zweiten Halbzeit… Wyss kam aus guter Position zum Abschluss, scheiterte jedoch am starken Torwart der Gäste. Damit war die Schlussoffensive eingeläutet und fortan schraubten die Gäste die Intensität nach oben und spielten viel zielstrebiger nach vorne. Die nächste dicke Chance nach Wyss hatte Ochchaev, der von Al Abbadie mustergültig lanciert wurde und alleine auf das Tor losziehen konnte. Doch auch er scheiterte. Herrliberg drückte weiter auf den Führungstreffer und bekam sieben Minuten Nachspielzeit obendrauf. Auf Grund zahlreicher Unterbrüche kam diese Nachspielzeit nicht von ungefähr. So lief bereits die 95. Minute, als ein Schuss von A. Lustgarten Wyss fand, der kurz vor dem Tor trocken abstaubte. Das Tor fiel aus stark abseitsverdächtiger Position, wobei der Linienrichter dies am besten beurteilen konnte. Das nachträgliche Videostudium ergab, der Schiedsrichter Assistent lag mit seinem Entscheid richtig. Danach passierte nichts mehr. Ein gutes Ende für die Gäste und ein sehr bitteres für das über weite Strecken gut agierende Team aus Thayngen. Ein Klassenunterschied war nur in den letzten rund 15 Minuten erkennbar, als die Gäste das Gaspedal doch noch durchdrückten.
Gespannt darf die nächste Cupauslosung abgewartet werden. Viele Zweitligisten mussten bereits die Segel streichen. Die nächste Runde steht am 19. Oktober auf dem Programm. Mit einem Sieg in Runde drei könnte man im Cup überwintern. Weiter geht es für Herrliberg am kommenden Dienstag in der Liga mit dem Auswärtsspiel in Glattbrugg. Nach der Niederlage gegen Veltheim sind die Seebuben gewillt, wieder zu punkten.
Regional-Cup, FC Thayngen 1 – FC Herrliberg 1 1:2 (0:1)
Stockwiesen, Thayngen. Tore: 31. 0:1 Stucki, 67. 1:1 Thayngen, 90.+5. 1:2 Wyss
Herrliberg: Nehrenheim; Daull, Lou Brauchli, Abplanalp, A. Lustgarten; Perucchini; Stucki (58. Ochchaev), Jeriha (53. Vizner), Scot (68. Lenny Brauchli), Koller (80. Al Abbadie); Lauener (53. Wyss)