Veröffentlicht am: 13.10.2021

Ein fast perfektes FCH Wochenende

Das Fanionteam gewinnt das Seederby gegen den FC Stäfa. Die 2. Mannschaft muss spät in der Nachspielzeit noch den Ausgleich gegen den FC Küsnacht hinnehmen. Die 3. Mannschaft gewinnt gegen den FC Rot Weiss Winikon.


FC Herrliberg 1 – FC Stäfa 1 4:1 (0:0)

An diesem kühlen Herbstabend war auf dem Langacker alles angerichtet für ein weiteres Zürichsee-Derby. Herrlibergs Fanionteam empfing die 1. Mannschaft des FC Stäfa. Die Gäste waren beeindruckend in die Saison gestartet und hatten nach vier Spieltagen noch keine Verlustpunkte zu beklagen. Herrliberg war also gefordert, um die wettbewerbsübergreifende Serie von 3 Siegen in Folge zu bestätigen. Das Trainerduo Benz/Baumberger schien seine Mannschaft perfekt auf das Spiel eingestellt zu haben. Die Herrliberger starteten besser und aktiver in die Partie. Nach 7 Minuten kam dann zum ersten Mal so etwas wie Torgefahr auf, als Innenverteidiger Schuhmacher einen Freistoss von der Strafraumgrenze knapp neben das Tor setzte. Der bessere Start wurde durch eine weitere Halbchance von Ledergerber bestätigt. Der Gäste-Coach schien mit der Leistung seiner Mannschaft nicht wirklich zufrieden zu sein, denn nur so lässt sich sein Doppelwechsel nach 20 Minuten erklären. Es zeigte sich, dass Herrliberg klar die spielbestimmende Mannschaft war und Stäfa aber vor allem durch eine solide Defensive zu überzeugen wusste. Die Gelb-Schwarzen konnten sich immer wieder mit präzisem Passspiel durch die gegnerischen Reihen tanken, doch in Strafraumnähe blieb man zu wenig zwingend und effizient. In der 41. Minute stellten die Gäste dann das Spiel beinahe auf den Kopf. Der gegnerische Stürmer sah sich schon allein vor Torhüter Kaiser, als ihm in allerletzter Sekunde von Schuhmacher der Ball vom Fuss gegrätscht werden konnte – das war durchaus knapp! Mit diesem offensiven Lebenszeichen von Stäfa ging es dann in die Pause. Die Gastgeber mussten sich lediglich vorwerfen lassen, dass sie aus den Chancen noch keine Tore erzielen konnten.

Die 2. Halbzeit begann sogleich mit einem Paukenschlag. Keine zwei Minuten waren gespielt, als Schuhmacher im Strafraum der Ball an die Hand sprang. Der Schiedsrichter zeigte sofort auf den Punkt und die zurückhaltenden Reklamationen zeigten, dass er in seiner Entscheidung wohl richtig lag. Stäfa liess sich nicht zweimal bitten und verwandelte den fälligen Handspenalty souverän zur etwas unverdienten 0:1-Führung. Wer nun glaubte, dass Herrliberg sich von dieser kalten Dusche einschüchtern lasse, lag falsch. In der 54. Minute erkämpfte sich Schwarz einen Ball an der Seitenlinie in extremis und bediente damit schlussendlich Grimm in der Mitte. Diesem gelang es den Ball via Verteidiger zum umjubelten Ausgleich in die Maschen zu befördern. Die Zuschauer waren sich uneinig, ob das Tor nun Grimm oder dem Stäfner Verteidiger zuzuschreiben ist. Die Analyse der Videobilder zeigte klar, dass das Tor als Eigentor gewertet werden muss, was den Herrlibergern wiederum herzlich egal war, da sie eine beeindruckende Reaktion zeigen konnten. In den folgenden Minuten kamen weitere Akteure der Heim-Mannschaft zu Chancen, welche sie aber allesamt liegen liessen. Es dauerte bis zur 68. Minute, ehe das Herrliberger Trainerduo seine Sternstunde erlebte. Kurz vor der Ausführung eines Eckballs wurde Verteidiger Carlson eingewechselt. Dieser lief quasi von der Bank direkt in den Strafraum, ging dort von sämtlichen Stäfnern vergessen und köpfte schlussendlich die Hereingabe wuchtig zur Führung ins Netz. Eine verrückte Szene, war Teufelskerl Carlson doch keine 10 Sekunden auf dem Feld. Der Langacker glich nun einem Tollhaus und Trainer Benz schaute ungläubig auf sein goldenes Händchen. Die in der ersten Halbzeit erspielte Rangordnung in diesem Spiel war nun wiederhergestellt. Herrliberg drückte weiter und konnte in der 72. Minute die Führung ausbauen, als der junge Brauchli einen bereits verloren geglaubten Ball im Stile eines Routiniers im Tor der Gäste einschieben konnte. «Wer hat noch nicht? Wer will nochmal?», schien sich Altmeister Ledergerber gesagt zu haben, als er in der 81. Minute das Resultat auf 4:1 erhöhen konnte. Bei diesem frech abgeschlossenen Treffer legte er seine gesamte Klasse und Erfahrung in die Waagschale. Nun war der Mist gekarrt! Herrliberg drehte das Spiel in eindrücklicher Manier und fügte so den Gästen aus Stäfa die erste Saisonniederlage zu. Über das gesamte Spiel betrachtet, ging dieser Sieg in Ordnung und war verdient. Stäfa hatte seine besten Phasen vor und nach der Pause, ansonsten waren sie vor allem mit Verteidigungsarbeit beschäftigt. Dank diesem grossen Sieg der Mentalität klettern die Männer vom Trainerduo Benz/Baumberger in der Tabelle weiter nach oben und grüssen nun vom 2. Rang. Im nächsten Spiel reist man zu den Reserven des FC Rüti, welche mit fünf Punkten aus sechs Spielen mässig in die Saison gestartet sind. Die Herrliberger wollen sich aber nicht davon blenden lassen und auch ohne diese Fakten ihren Lauf weiterführen.

3. Liga.  FC Herrliberg 1 – FC Stäfa 1 4:1 (0:0)

Langacker, Herrliberg. Tore: 46. 0:1 Stäfa (Penalty), 54. 1:1 Grimm, 68. 2:1 Carlson, 72. 3:1 Brauchli, 81. 4:1 Ledergerber

Herrliberg: Kaiser; Haussmann (77. Schaller), Schuhmacher (55. Furrer), Abplanalp, A. Lustgarten; Perucchini; Grimm (60. Brauchli), Vizner (86. Jud), Schwarz (67. Carlson), Ledergerber; Linder (71. Schwarz/83. Daull)

Bemerkungen: Gelbe Karten: 33. Schuhmacher (Foul)

 

 


FC Herrliberg 2 – FC Küsnacht 1 2:2 (0:1)

Nach der deutlichen Schlappe vom letzten Wochenende, als man in ZH-Affoltern gleich mit 7:1 vom Platz gefegt wurde, war heute gegen den bis dato ungeschlagenen Leader aus Küsnacht, eine Reaktion notwendig. So starteten die Gelb-Schwarzen am frühen Sonntagmorgen auf dem heimischen Langacker mit viel Wiedergutmachungspotential in das Seederby.

Die ersten 20 Minuten waren geprägt von gegenseitigem Abtasten. Herrliberg liess den Ball kontrolliert in den eigenen Reihen laufen – Küsnacht wiederum liess nicht viel anbrennen, womit sich beide Teams mehrheitlich neutralisierten. In der 11. Minute hatte Leutwiler mit einem wuchtigen Kopfball nach einer F. Oertig-Flanke die beste Chance auf einen Torerfolg. Der stark reagierende Keeper konnte den Ball jedoch mit einer Glanzparade entschärfen. Nach 29 Minuten zeigte sich einmal mehr die Herrliberger Standard-Schwäche: Ein Küsnachter-Freistoss konnte nicht aus den eigenen Reihen befreit werden, wobei der zweite Ball auf einen völlig alleinstehenden Spieler gespielt werden konnte, der wiederum problemlos zum 0:1 einschoss. Es entwickelte sich eine Derbyschlacht, wobei die Küsnachter allmählich die Oberhand des Spiels gewannen. In der 44. Minute flog dann auch noch Böckli mit der Ampel-Karte vom Platz, als er knapp vor dem Sechzehner den allein auf das Tor zurasende Stürmer regelwidrig mit einer Notbremse stoppte. Danach pfiff der Unparteiische zum Pausentee.

Mit einer Systemumstellung und dem Appell vom Coaching-Duo Good/Lichtin, sich hier nicht wieder abschlachten zu lassen, starteten die Herrliberger in den zweiten Umgang. Doch Küsnacht kam einiges besser aus der Kabine und liess in der Folge gleich zahlreiche Hochkaräter liegen. In der 62. Minute düpierte Dangel den zu weit vorne postierten Torwart mit einem Lob aus 25 Metern und erzielte wie aus dem Nichts das 1:1. Das Spiel erhielt nun definitiv Derby-Charakter. In der 72. Minute wurde der schnelle Dangel im Strafraum von den Beinen geholt, worauf Elfmeter die logische Folge war. Der junge N. Rohner übernahm die Verantwortung und hämmerte das Leder zur vielumjubelnden 2:1-Führung ins Netz. Das Spiel gegen den Leader in Unterzahl gedreht – der Wahnsinn! Küsnacht warf nun alles nach vorne. Herrliberg – nach fast 45. Minuten in Unterzahl – zehrte an seinen Kräften und wurde durch zahlreiches hartes Einsteigen der Küsnachter zusätzlich geschwächt. In der 80. Minute vergab man gar noch eine Grosschance auf das 3:1, als im Strafraum des FCK der Ball im Gewusel nicht den Weg ins Tor finden wollte. Küsnacht setzte nun Angriff an Angriff, scheiterten aber mehrere Male am eigenen Unvermögen. Unglaubliche 6 Minuten liess der Schiedsrichter nachspielen, Herrliberg war zu diesem Zeitpunkt bereits stehend K.O. Und so kam es, dass in der 97. Minute dann doch noch der 2:2 Ausgleichstreffer fiel. Ein gegnerischer Einwurf wurde gleich von mehreren Spielern falsch eingeschätzt, wobei der Ball zu einem völlig alleinstehenden FCK’ler verlängert wurde, der nur noch einzuschieben brauchte. Der Schiedsrichter hätte davor jedoch genügen Momente gehabt, das Spiel abzupfeifen, blieb heute aber generell mit zahlreich strittigen Entscheidungen unter seiner Leistung. Unglücklich und frustrierend im Momentum, jedoch muss man neidlos anerkennen, dass der FC Küsnacht den Punkt sicherlich nicht gestohlen hat.

Dennoch darf man auf den Auftritt und die Leistung der Schwarz-Gelben stolz sein. So hat man dem Leader doch als erste Mannschaft in dieser Saison Punkte abgenommen – und dies in Unterzahl. Am kommenden Spieltag trifft das FCH2 auswärts auf den SV Höngg 2, gegen den man die letzte Partie ebenfalls hochdramatisch drehen konnte.

3. Liga. FC Herrliberg 2 – FC Küsnacht 1 2:2 (0:1)

Langacker, Herrliberg. Tore: 29. 0:1 Küsnacht, 62. 1:1 Dangel, 72. 2:1 Rohner (Penalty), 97. 2:2 Küsnacht

Herrliberg: Graffunder; Böckli, Avolio, L. Brauchli (68. Staubli), Siegrist; R. Jeriha (84. F. Oertig), T. Oertig (64. Forster), F. Oertig (75. F. Rohner); Leutwiler (80. T. Oertig), Schmid (46. Dangel / 84. Schmid), N. Rohner (88. Leutwiler)

Bemerkungen: Gelbe Karten: 27. T. Oertig (Foul), 34. Böckli (Foul), 43. F. Oertig (Foul), 95. Schmid, 2x FC Küsnacht. Gelb-Rote Karte: 39. Böckli (Foul)

 


FC Herrliberg 3 – FC Rot Weiss Winikon 1 4:0 (2:0)

Drei Spiele ohne Sieg das war die ernüchternde Bilanz der Mannschaft von Trainer Freitag vor dem Heimspiel gegen den FC Rot Weiss Winikon. Wollte man das Vorrundenziel, Qualifikation für die Aufstiegsrunde, noch erreichen gab es an diesem Sonntagnachmittag nur eins: Drei Punkte. Dementsprechend motiviert und konzentriert begann man die Partie. Bereits nach sieben Minuten konnte Ernst dem gegnerischen Verteidiger den Ball in der Zone drei abluchsen und aufs Tor ziehen, sein Schuss landete zwar im Netz jedoch nur im Aussennetz. Nur eine Minute später hatte Marti das Auge und sah Flügelblitz König davoneilen, sein Pass erreichte König und dieser schob den Ball zum 1:0 fürs Heimteam über die Linie. Ein Start nach Mass für die Gastgeber. Auch nach dem Führungstreffer waren es wieder die Herrliberger, welche die nächste torgefährliche Aktion verzeichnen konnte. Wiederkehr hatte den Ball im Zentrum und sah auf links Grimm, den gefühlvoll über die Abwehr gechipten Ball konnte dieser allerdings knapp nicht mehr erreichen und so war der Keeper für einmal Sieger im Duell. Nach und nach kamen auch die Gäste besser ins Spiel und zu gefährlichen Toraktionen, die meisten Chancen entstanden jedoch nach Fehlern der Herrliberger im Spielaufbau. Die gefährlichste Möglichkeit hatten die Winiker nach einem Eckball. Der Ball kam in die Mitte und konnte nur ungenügend geklärt werden und landete so pfannenfertig in den Füssen eines Winikers. Dieser zog ab und sah seinen satten Schuss vom Pfosten zurückprallen. Es blieb beim 1:0 für die Seebuben. Die nächste gute Chance hatte das Heimteam nach einem Freistoss aus dem Halbfeld. Der von Wiederkehr getretene Ball, fand den Kopf von Tenger doch dessen Kopfball ging knapp über das Gehäuse. Das Spiel wurde kampfbetont geführt und lebte auch vom Austausch von Nettigkeiten zwischen den beiden Teams, wobei sich vor allem zwei der Offensivspieler als ausserordentlich sympathische Gegenspieler hervortaten…

Die Herrliberger waren gewillt hier vor der Pause das Skore noch auf 2:0 zu erhöhen. Wie beim ersten Tor hatte auch hier König wieder seine Füsse im Spiel. Er spielte einen weiten Ball auf Ernst, welcher den Ball schön annahm und im Stile eines wahren Knipsers zum 2:0 für Herrliberg einnetze. Kurz danach war dann Pause.

Gleich drei Wechsel nahm Coach Freitag nach der Pause vor. Ein klares Zeichen, dass man mit den frischen Kräften so schnell wie möglich die Führung ausbauen wollte und die Partie vorzeitig entscheiden wollte. Nur gerade wenige Minuten nach Wiederanpfiff sah Degen den davongeeilten Grimm und spielte einen wunderschönen Seitenwechsel in dessen Füsse. Kurze Ballannahme, Schuss und der Ball landete am Pfosten. Hier hatte nicht viel gefehlt und man wäre mit 3:0 in Front gegangen. Herrliberg war nun insgesamt die bessere Mannschaft. Nach einer guten Stunde war es der eingewechselte Carvalho, welcher auf links bis an die Grundlinie aufgerückt war und einen Flankenball mit dem Aussenrist mit Zug ins Zentrum brachte, dort stand Grimm bereit und da war es nun also doch das 3:0 für die Hausherren. Das schien die Vorentscheidung in diesem Spiel zu sein. Als dann Marti nur gerade zwei Minuten später einen Schuss aus rund 18 Metern mirakulös und unhaltbar im rechten Toreck versorgte, hatte niemand mehr Zweifel am Sieger dieser Partie. Bei den Gästen ging nichts mehr und Herrliberg musste nicht mehr und so ging lange nicht mehr viel. Den Schlusspunkt setzte dann noch F. Tapia-Penas, welcher kurz vor dem Schlusspfiff einen satten Schuss aus grosser Distanz an den Pfosten setzte. Dann war die Partie aus und der Jubel beim Heimteam gross, konnte man nach drei sieglosen Spielen nun wieder jubeln. Nun wartet ein spielfreies Wochenende bevor es dann in zwei Wochen auswärts gegen den FC Witikon weitergeht.

 

5. Liga. FC Herrliberg 3 – FC Rot Weiss Winikon 1 4:0 (2:0)

Langacker, Herrliberg. Tore: 8. 1:0 König (Marti), 36. 2:0 Ernst (König), 63. 3:0 Grimm (Carvalho), 65. 4:0 Marti (E. Tapia-Penas)

Herrliberg: Schenkel; Nguyen (46. Grossmann), Koller, Tenger, Degen (72. Lustenberger); Marti; König (46. E. Tapia-Penas), Wiederkehr, Bannwart (46. F. Tapia-Penas), Grimm (83. Ernst); Ernst (56. Carvalho)

Bemerkungen: Gelbe Karten: 42. Degen (Foul)

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