Veröffentlicht am: 20.11.2024

Die 1. Mannschaft bezwingt Gossau

Eine jederzeit intensiv geführte Partie kann der FCH mit 5:1 für sich entscheiden.


In den bisherigen vier Duellen seit dem Aufstieg in die 2. Liga konnte zwischen dem FC Herrliberg und dem FC Gossau ZH noch nie ein Gewinner ausgemacht werden. Bei bitterkalten Bedingungen trafen die beiden Mannschaften am Samstagabend am letzten Spieltag zum fünften Mal aufeinander. Gossau musste gewinnen, um an der Spitze des breiten Tabellenmittelfelds zu bleiben, während Herrliberg seine perfekte Heimbilanz aufrechterhalten wollte.

Das Spiel begann ohne Abtastphase, denn schon in der 1. Minute kam Gossau zu einem streng gepfiffenen Freistoss aus einer gefährlichen Position. Der langjährige 1. Liga-Spieler Zoller trat an, sah aber wie Vasilj seinen Direktversuch ohne Probleme parieren konnte. Danach ging es intensiv weiter, es wurde mit hohem Tempo gespielt und die Zweikämpfe wurden hart geführt. Herrliberg versuchte immer wieder mit schnellen Kombinationen seine Stürmer anzuspielen, während Gossau immer wieder seinen Zielspieler, Riley Christen (aktueller Toptorjäger der Liga), suchte. Nachdem Herrliberg bereits ein Abseitstor durch Vizner (leider kein VAR) erzielt hatte, zog Gaube in der 8. Minute ein Pressing aus dem Bilderbuch auf. Er setzte den Gossauer so lange unter Druck, bis er ihm kurz vor der Strafraumgrenze den Ball abluchsen konnte. Und Gaube fackelte nicht lange, schloss mit seinem schwächeren rechten Fuss ab und erwischte den Torhüter auf dem falschen Fuss. 1:0! Die Gossauer waren kurz geschockt, spielten dann aber angestachelt vom Gegentreffer vehement nach vorne. In dieser Phase hatte Gossau leicht mehr Spielanteile und kam ein paarmal gefährlich vor das Herrliberger Tor. Die grösste Chance der Oberländer kam nach einer schönen Ballstafette: Plötzlich stand ein Gossauer im Herrliberger Strafraum und konnte abschliessen. Doch Vasilj kratzte den Schuss weg und Lou Brauchli konnte gerade noch vor dem heranstürmenden Gossauer von der Linie klären. Puh! Die Herrliberger überstanden diese Druckphase und lancierten zahlreiche Entlastungsangriffe. Einmal entwischte Lauener seinem Gegenspieler und konnte den Ball am Torhüter vorbeilegen. Doch der Jubel der Herrliberger erstickte, da der Schiedsrichter ein angebliches Stürmerfoul gesehen hatte (immer noch kein VAR). Die nächste Möglichkeit bot sich wieder Lauener. Nach einer Monstergrätsche von A. Lustgarten kam der Ball über Umwegen zu Gaube, der Lauener mustergültig in die Tiefe lancieren konnte. Lauener startete nicht aus dem Abseits, wurde aber trotzdem zurückgepfiffen. Schade, so hätte er alleine auf den Torhüter losziehen können. Trotzdem, wie bereits in den vergangenen Partien erzielten die Seebuben ein Tor im richtigen Moment: Nach einem schnell ausgeführten Einwurf kam der Ball per Flanke in den Strafraum von Gossau, wo ein Verteidiger nur ungenügend klären konnte. Gaube stand bereit und wuchtete das Leder kaltschnäuzig zum 2:0 in die Maschen. Herrliberg wollte dieses Resultat unbedingt in die Pause bringen und verteidigte konzentriert. Gossau war frustriert ab dem Rückstand, was sich entsprechend in Fouls und Diskussionen mit dem Unparteiischen äusserte. Doch der FCH blieb ruhig und so ging es nach einer turbulenten ersten Hälfte mit Vorteil Herrliberg in die Kabinen. Etwas bitter für den FCH waren die zwei aberkannten Tore sowie die top Chance von Lauener, welche abgepfiffen wurde. Alle drei Szenen waren wohl regelkonform, was jedoch erst die Sonntägliche-Videoanalyse sichtbar machte. Natürlich geht es auf dem Platz so schnell, dass ein SR-Trio in Sekundenbruchteilen solch enge Situationen entscheiden muss, was sehr schwierig ist.  Auf der anderen Seite liess Gossau die eine oder andere gute Chance liegen, womit das 2:0 zur Pause in Ordnung geht.

Trainer Benz mobilisierte die letzten Kräfte der Herrliberger, es standen schliesslich nur noch die letzten 45 Minuten der Vorrunde an. Nach der Pause kam Gossau aber besser aus der Kabine als Herrliberg: Viele Angriffe konnten nur im letzten Moment gestoppt werden und oft kamen die Gäste zu gefährlichen Eckbällen. Einer davon knallte an die Latte, nachdem der Ball zuvor mehrmals abgelenkt worden war. Die Herrliberger mussten wieder mehr für die Offensive tun. Das dachte sich offenbar auch Verteidiger Lou Brauchli, der einen Energieanfall hatte und sich nach vorne einschaltete. Nach schönem Doppelpass spielte der Herrliberger in die Mitte, wo der Ball einem Gossauer an die Hand sprang. Der Schiedsrichter zeigte auf den Elfmeterpunkt, sicher ein strenger Entscheid. Gaube wars egal, er lief an und versenkte zum 3:0! Somit erzielte der junge Angreifer bereits seinen zweiten Hattrick in dieser Saison, und das in aufeinanderfolgenden Heimspielen. Nun war Herrliberg wieder mehr am Drücker und konnte befreiter aufspielen. Nach einer Ecke von Vizner kam der Ball in die Mitte zu A. Lustgarten, der mit seinem schwächeren rechten Fuss erfolgreich war. 4:0! Aber Gossau hatte sich noch nicht aufgegeben. Jeder Freistoss wurde nun in Richtung von Vasiljs Sechzehner geschlagen, in der Hoffnung auf einen Torerfolg. So auch in der 76. Minute. Bei einem Freistoss in der Herrliberger Hälfte kam die Flanke massgenau auf Riley Christen, der sich in die Höhe schraubte und doch noch seinen obligaten Treffer per Kopfball erzielte. Damit verkürzte Gossau und plötzlich stand es nur noch 4:1 War das der Start der grossen Oberländer Aufholjagd? Die Antwort auf diese Frage kam postwendend. Denn Herrliberg spielte unbeeindruckt weiter: Wyss legte einen weiten Ball überlegt ab auf Vizner, der wiederum den völlig freistehenden Lenny Brauchli anspielte. Dieser nutzte Platz und Zeit aus und lupfte den Ball sehenswert zum 5:1 über den Torhüter. Diese schnelle Reaktion nahm Gossau jeglichen Wind aus den Segeln und markierte gleichzeitig den Endstand der Partie.

Am Schluss gewinnt Herrliberg zu Hause gegen ein aufsässiges Gossau und darf auf eine gelungene Vorrunde zurückblicken. Wir bedanken uns für die Unterstützung im Spiel gegen Gossau und in der gesamten Vorrunde, und wir freuen uns schon auf den Rückrundenstart nach der wohlverdienten Winterpause!

Bericht Henrik Haussmann

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