Veröffentlicht am: 31.10.2021

Steilpass-Talk – November 2021

dieses Mal mit: Marc Sauter


Was händ die mitem FCH z‘tue?»

307 Einsätze und 88 Tore für die 1. Mannschaft, Aufstieg in die 2. Liga 1997/98. Ununterbrochen FCH-Trainer seit 1989, zurzeit Coach der 2. Mannschaft. Spieler Senioren Ü40. Zusammen mit Omar Willimann Erfinder der „Schlacht um Widi“


Mirko, an wen möchtest du den Ball weiterkicken für das November-Interview? Und warum?

OK, ist wohl nicht sehr phantasievoll, aber ich spiele den Ball Marc Sauter zu. Der kann wenigstens einen Ball stoppen, gäll Lieni😊 Ich mag Fussballer, welche beim Tschutten den Kopf hoch halten. Mäge Sauter ist solch ein Spieler-Typ. Diese Ruhe am Ball, diese Souveränität! Auch unter Druck verlor er nie die Übersicht. Zudem macht er, was mich gar nicht erstaunt, auch als Trainer einen super Job.

Deine Reaktion auf das Zuspiel von Mirko?

Han mich sehr gfreut, dass dä Mirko a mich dänkt hät. Mir händ zäme ä erfolgriichi und au spannendi Ziit gha im Eis. Dä Mirko und ich händ au oft telefoniert damals, händ Trainings und Spiel analysiert und g’fachsimplet. Wänn ich hüt ufem Frohberg bin, freu ich mich immer sehr dä Mirko a z’träffe, än super Typ.

Der FCH-Eis-Statistik ist zu entnehmen, dass Dir Lädi in Punkto Meisterschaftsspielen dicht auf den Fersen ist und er den Leaderthron anpeilt. Schraubst du schon an der Statistik?

Trau nie anere Statistik wo nöd sälber g’fählscht häsch. Oder wie gaht dä Spruch? Da ich tatsächlich die Statistik in Stand halte (wo übrigens bi dä FCH Gründig dä Markus Stutz is Läbe g’ruefe hät, öpis wo wahrschinli wältwiit so niened meh z’finde isch), würs mich wundere, wänn dä Lädi mich döt je i hole wird… 😉 Nei, ich wird ja sit Jahre scho a zündt, dass die Statistike sehr guet us gsehnd für mich und wänn mich dänn dä Lädi überholt, dänn isch er ja au verdientermasse Leader. Ich wird früehner oder spöter ja eh abglöst a dä Spitze. Äs hät ja so vieli aktivi jungi Eis-Spieler wo nonig mal 25 jährig sind und scho a dä 100er-Gränze chratzed. Ich finds super wänn eusi Nachwuchsspieler am Eis treu sind und so verdienti Eis-Legendene werded. Aber wänn Du die Statistik scho a sprichsch. Für mich isch s’luschtigschte oder s‘speziellschte a däre Statistik, dass ich am 09.09.1999 s‘999 Goal gschosse han. Än riese Zuefall das Goal chöne z’schüsse a däm Datum. Han dänn au grad s‘1‘000. au no gmacht, weiss ich darum no sehr guet, wills gäge dä Stefan Schoch xi isch vom FC Küsnacht 1. Hät mich dänn nachem Match grad no die eint oder ander Rundi koschtet.

88 Tore in 307 Meisterschaftsspielen sind keine schlechte Quote für einen Nicht-Stürmer. Von wo diese Treffsicherheit?

Ja da frög ich mich au immer wieder wänn ich i dä Ü40 us eifachschte Positione wieder und wieder nöd i netze chan. Aber ich glaub ich bin damals eifach au sehr fokussiert xi jewills. Han mir i Tagträum Match-Situatione vor mim innere Aug vorgstellt gha, bi mental vorbereitet xi und dadurch au oft am richtige Ort gstande. Han viel mitem Chopf troffe und grad die Eckball-Situatione chamer sich ja au sehr guet im Chopf druff i stelle. Viellicht isch dadurch s’Timing gägeüber mim Gägespieler än Tick besser xi.

Dir wurde die Ehre zuteil, die 1. Mannschaft im legendären Cup-Spiel gegen den FC Zürich als Captain auf das Feld zu führen. Was kommen bei Dir für Erinnerungen hoch, wenn Du an diesen Tag zurückdenkst?

Natürlich isch das s’High-Light xi, wahrschinli für jede vo eus Spieler. 3‘500 Zueschauer im Stadion Langacker, drunder Fründe, Familie, Arbetskollege und die ganzi FCH-Familie. Äs isch Mitte September xi und traumhafts Wätter. Mir sind vor däm Spiel zwei Tag in Feusisberg imnä Churz-Trainingslager xi. Sind döt als Team no meh zäme g’wachse und händ dänn au no sehr äs guets Resultat erzielt gha. 0-6. Und bim FCZ hät alles mitgspielt wo Rang und Name gha hät. Hassli, Stahel, Schneider, Schönbächler, Chikhaoui, Raffael, Tihinen… Äs isch au medial sehr ufpauscht worde. SRF hät eus dä ganzi Tag begleitet und ä Wuche vorher hämmer scho Printmedie- und Radio-Interviews dörfe gäh. Ich bin hüt am damalige Vorstand sehr sehr dankbar wie sie sich is Züüg gleit händ, damit dä Match und alles drum herum so hät chöne stattfinde.

Du hast im Verein auch Deine Ehefrau kennen gelernt. Nun seid Ihr stolze Eltern und da fragt man sich natürlich schon, ob die Fussballschuhe für den Nachwuchs bereit liegen.

Mich würs natürlich scho freue, wänn sie au wür tschutte oder sich halt ebe zumindescht für än Team-Sport chönnt begeischtere. Glaube vieli Vätere sträubed sich vor dem Gedanke, wännd lieber äs Meitli wo tanzt oder Tennis spielt. Ich dänke äs git kei besseri Läbensschuel als imnä Team sich müesse z’mässe, under z’ordne, sich i z‘bringe. I eusem nöchere Umfäld sind viel Meitli im Alter vo eusere Joya. Mal luege, viellicht sattle ich dänn im höche Traineralter no um vo Männer- zum Fraue-Fuessball. Und wänn sie dänn halt doch lieber Harfe wott lerne oder sich bi Schäre-Schnitt verwürklicht, ja dänn isch das ja au guet, solang d’Liideschaft däbi isch.

Du bist ein begnadeter Fan unserer Nationalmannschaft und zusammen mit den Nati-Buebe immer mal wieder auf Reisen. Welche Destination möchtest Du unbedingt einmal noch erleben und warum?

Ja, sind eich vor Corona eimal jährlich mit dä Nati anes Uswärtsspiel. Mir sueched amix so biz Statione us, wo mer nöd zwingend grad immer hi chunnt. So hämmer scho Oslo, Tallinn, Belfast, Dublin, Budapest, Brüssel, Reykjavik oder London bsuecht. Guet, London, Budapest oder Dublin wür mer viellicht au suscht mal hi. In erschter Linie hoff ich, dasmer bald wieder mal a sonen Match gönd. Ich gnüsse das, än Tag lang irgendwo imnä Pub ine chöne än Molotov-Jass z’chlopfe und über Fuessball z’schwätze. Euses Trüppli isch nie gliich, aber spannend zäme gsetzt. In Belfast z. Bsp. wo mer allerdings nur z’vierte xi sind, hämmer eine us dä 60er-, eine us dä 70er-, eine us dä 80er- und eine us dä 90er Jahr-Geborene däbi gha, alles FCH-ler verstaht sich. Du häsch nach minere Wunschdestination gfrögt. Mir säged scho lang, dasmer gärn mal die Moldawisch Hauptstadt Chisinau gseh würded. Au so ä Stadt, wo wahrschinli i normale Umständ nöd zwingend würsch bsueche.

An wen möchtest Du den Ball weiterkicken für das Dezember-Interview? Und warum?

Ich wür gärn dä FCH und dä Fuessball mal verlah und dä Ball amnä wichtige Herrliberger zuespiele. Eigentlich isches dä wichtigscht Herrliberger. Ich spiele steil uf euse Gmeindspräsident, dä Gaudenz Schwitter. Ich känn ihn zwar nur flüchtig, aber umso gspannter bin ich uf sini Sichtwiis z. Bsp. uf dä FCH oder au die leidi Gschicht mit dä Lärmklag etc. Gaudenz, achtung Ball!

 

P.S.: Das Interview wurde von Dominik Sieber geführt

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